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Theorien zur Praxis: Demokratie und Revolution

Die Historiker François Furet und Reinhard Koselleck

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Philosophisches Gespräch

Die Demokratie, wie wir sie kennen, ist heute durch unterschiedliche Entwicklungen gefährdet - durch geopolitische Verschiebungen oder die ungezähmte Macht des Internets, vor allem aber durch einen weltweit um sich greifenden Populismus.

Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Krisenszenarien werden der Kulturwissenschaftler Philipp Felsch und sein Gast, der Bremer Politologe Philip Manow, in der neuen Auflage von „Theorien zur Praxis“ über die ideologische und geschichtliche Herkunft der Demokratie nachdenken. Sie werden sich dabei an den Werken der Historiker François Furet und Reinhard Koselleck orientieren, die als bedeutende Theoretiker der Geschichte wichtige Beiträge für das Verständnis der Entstehung und des Wesens der Demokratie geleistet haben.

In ihrer modernen Form tritt die Demokratie mit der Französischen Revolution 1789 erstmals in den Horizont des Weltgeschehens und siegt dann 1945 und 1989 über ihre konkurrierenden Utopien. Zuerst über den Faschismus und dann über den Kommunismus, zwei totalitäre Ideologien, die ihr mit ihren Zukunftsversprechen auf den zweiten Blick erschreckend wesensverwandt sind. Obwohl die 1989 populäre These vom „Ende der Geschichte“ (Fukuyama) als eine unbefriedigende Form der Sieger­geschichtsschreibung wahrgenommen wurde, wagte noch niemand eine grundsätzlich andere Interpretation dieses epochalen Geschehens.

Der französische Historiker François Furet (1927 – 1997) dachte in den 1990er-Jahren über die Folgen dieses „Abschieds einer Illusion“ nach. Die Implosion des Kommunismus als Idee führte bei ihm jedoch nicht zu einer Reflexion über die Geschichtsphilosophie der bürgerlichen Demokratie. Auch der deutsche Historiker Reinhard Koselleck (1923 – 2006) hat zwar noch mit erinnerungspolitischen Überlegungen, aber nicht mehr geistesgeschichtlich auf den Umbau von 1989 / 90 reagiert.

Gäste:

Philip Manow, Professor für Vergleichende politische Ökonomie an der Universität Bremen, hat sich in einem Interview in „Die Zeit“ vom 14. Februar 2024 kritisch mit dem Verhältnis von Demokratie und Populismus auseinandergesetzt. In Publikationen wie „Die Politische Ökonomie des Populismus“ (2018) oder „(Ent-)Demokratisierung der Demokratie“ (2020) hat Philip Manow die verschiedenen linken und rechten Populismen in Europa und die Selbstgefährdung der Demokratie analysiert.

Philipp Felsch, ist seit einigen Jahren Gastgeber der Reihe „Theorien zur Praxis“ im Deutschen Hygiene-Museum; er ist Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.


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