Kostenfrei / Ticket erforderlich
War in der DDR alles nur grau und gleichförmig – auch die Männer und Frauen? Diese Vorstellung von der DDR ist nach wie vor weit verbreitet – vor allem im Westen.
Aber selbstverständlich war auch den Menschen im sozialistischen deutschen Staat ihre körperliche Attraktivität und ein modisches Äußeres wichtig. Von den staatlichen Stellen wurde schon seit den 1950er-Jahren propagiert, dass Schönheit in der neuen, sozialistischen Gesellschaft kein Privileg für wenige mehr sein sollte.
In der Realität sah es aber oft etwas anders aus: Wer Wert auf ein attraktives modisches Äußeres legte, musste über die nötigen Ressourcen verfügen – entweder über ein gutes Einkommen, Kontakte und Westverwandtschaft oder aber über viel Zeit und eine Menge Kreativität beim Selbermachen.
Der Vortrag der Historikerin Stefanie Eisenhuth vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam analysiert anschaulich, welche ideologische Bedeutung „Schönheit“ für den SED-Staat hatte - vor allem aber für das Selbstbewusstsein der Menschen in der DDR.
Die anschließende Gesprächsrunde beschäftigt sich mit Erinnerungen an Schönheitsideale, Mode und Körperpflege im Alltag der DDR. Hier ist vor allem das Publikum gefragt: Wie haben Sie sich damals schön gemacht? Wie haben Sie sich geschminkt, geföhnt, rasiert und parfümiert? Wie haben Sie Ihren Körper mit Sport oder Diäten in Form gebracht?
Sie sind gefragt:
Bringen Sie gern auch Fotos von damals mit oder noch vorhandene Lieblingsprodukte wie „Action“-Lidschatten oder Badusan-Ente – vor allem aber erzählen Sie uns Ihre Geschichten aus dem Alltag!
„Schönheit in der DDR“ ist auch das Thema des Objekt-Salons am 2. Februar.
Über den Themenschwerpunkt "Schönheit"
Ende 2025 wird der ehemalige Themenraum „Schönheit, Haut und Haar“
der Dauerausstellung mit einem neuen Erscheinungsbild wiedereröffnet
werden. Mit einem neuartigen Sammlungs- und Ausstellungskonzept wird
hier unter Beteiligung der Stadtgesellschaft der Themenraum Schönheit entstehen. Vor der Neueröffnung suchen wir in unserem Call of Beauty nicht nur nach Ihren Objekten, sondern wollen in vier Veranstaltungen über unsere Vorstellungen von Schönheit ins Gespräch kommen. An zwei Diskussionsabenden blicken
wir zurück auf Schönheitsbilder in der DDR und beschäftigen uns mit
gesellschaftspolitischen Aspekten von „Körperbehaarung“. Parallel dazu
bieten wir zwei Objekt-Salons an, in denen wir mit Ihnen über Ihre Schönheitsgegenstände sprechen möchten.
Die Termine
23.1. Objekt-Salon "Gegen Beauty"
28.1. Vortrag/Gespräch "Schönheit für alle!"
2.2. Objekt-Salon"Schönheit in der DDR"
6.2. Vortrag/Gespräch "Körperbehaarung als politischer Akt"